So... ich habe das ja nun schon eine ganze Weile vor mir hergeschoben, und ganz ehrlich, ich hätte nichts dagegen gehabt es auch dabei zu belassen. Aber irgendwie verdient ihr alle das auch, also habe ich mich nun aufgerauft mal klare Worte zu sprechen und zu sagen, wie es bei mir aussieht.
Zunächst einmal war ich ja lange weg, um genau zu sein seit Neujahr. Der Grund dafür ist schnell erklärt und leuchtet einem auch ein: Ich habe am 3. Januar den Bildschirm meines Laptops geschrottet während ich bei meiner Freundin in Deutschland war. Und ohne Laptop lässt es sich nun halt eben nur sehr schwer Legend spielen. Klar, ich hätte an ihren PC gekonnt, aber seien wir ehrlich: Wer in den Ferien bei seiner Freundin an deren PC Legend spielt, der hat echt ein Problem. Folglich war ich also definitiv für eine Weile weg, und das mindestens bis zum Ende meiner Ferien bei ihr, was damit der 24. Januar war. Und danach? Tja, danach hiess es in der ersten Woche vor allem, alles erledigen was in der Zwischenzeit angefallen war, und Zusammenfassungen für die Prüfungen im August schreiben (ging in den Ferien ohne Laptop ja schlecht, und musste einfach sein). Natürlich musste ich mich auch nach einem neuen Laptop umsehen, denn ein Informatik Student ohne Laptop kann sich effektiv auch gleich direkt die Kugel geben. (und nein, ich meine damit nicht ne Ferrero Roché Kugel >.>) Fazit also war eine recht stressige Woche, in der ich auch nicht wirklich auf den Gedanken kam Legend zu spielen. Und dann kam da auch schon der zweite geplante Urlaub, eine Woche Skiferien in Nendaz (ganz schöner Fleck, kann ich euch echt empfehlen!) mit meinen RL Kumpeln. Eine tolle Woche stand bevor, alles perfekt vorbereitet, die Skier auch schon zum Einstellen gebracht... - Und da knackts bei mir im Rücken. Mit Ski fahren war da dann natürlich nix, aber weil man ja doch einfach zu der Gruppe mitgehört und ja auch sonst was unternehmen kann, geht man dennoch mit - Mit dem Fazit, dass man über weite Strecken ohne Internet dasitzt und halt auf die Kumpels wartet, die sich nen gemütlichen Skitag machen. Aber dennoch, eine gute Woche. Und da sind wir schon in meiner letzten Ferienwoche bevor dann schliesslich bereits wieder die Uni begonnen hat. Hier noch ein paar letzte Vorbereitungen, hier noch den Laptop aufsetzen, die IDEs draufpacken, etc. - Joa, das übliche halt was einen in der letzten Ferienwoche erwartet. Danach ab ins Studium, wo mittlerweile auch schon die dritte Woche vorbei ist.
Nun, wem fällt hier in dieser Geschichte was auf? Genau, kein einziges Wort davon, dass ich Legend gespielt hätte. Und um ehrlich zu sein, das habe ich auch nicht wie ihr ziemlich sicher auch wisst. Aber warum nicht? Weil ich keine Zeit hatte? Das ist nur zur Hälfte wahr. Denn ein wenig Zeit mal an nem Abend oder am Wochenende war gewiss da.
Warum also kein Legend? Nun... das hat mehrere Gründe. Gründe, über die ich mir in letzter Zeit sehr viele Gedanken gemacht habe. Warum ist das Spiel das mich so viele Jahre derart gefesselt hat jetzt plötzlich etwas, dass ich einfach vergesse und links liegen lasse, etwas, dass mich nicht reizt?
Nun, ein Grund ist sicher, dass sich alle meine Chars irgendwie festgefahren haben, und das auch schon seit einiger Zeit bevor ich den Laptop gekillt habe. Dazu komme ich gleich noch. Dann sicherlich auch, weil das Wyrmland als solches sich sehr verändert hat, und viele alte Gesichter nur noch selten zu sehen sind. Dann aber sicher auch, weil ich andere Prioritäten setze mittlerweile. Ich bin Student. Als solcher habe ich im Schnitt pro Woche pro Fach eine Übungsserie die mich gut 3 bis 6 Stunden kostet. Bei momentan 5 Fächern kann man da also von gut 15 bis 30 Stunden ausgehen. Dazu kommt, dass ich jeden Tag zwischen 3 und 4 Stunden verliere weil ich zwischen Zuhause und der Uni pendle, also nochmal 15 bis 20 Stunden. Nicht zu vergessen dann auch die Vorlesungen und Übungsstunden, die in diesem Semester total 27 Stunden ausmachen. Damit stehen wir schon mal bei 57 bis 77 Stunden die ich jede Woche in irgendeiner Form fürs Studium aufwende - Zum Vergleich, eine Woche hat genau 168 Stunden. Schlafen und Essen und dergleichen inklusive, die müsste man also auch abziehen. Hinzu kommt noch, wie bereits gesagt, dass ich eine Freundin habe, und diese beansprucht natürlich auch Zeit. Ich will hier jetzt keine Zahlen nennen, aber ich sage mal, dass ich auf alle Fälle so gut wie jeden Abend mit ihr skype und es dabei auch nicht nur bei einem "Hallo, hattest du einen guten Tag?" bleibt. Folglich ist Zeit bei mir eine Rarität (Oder wie wir Studenten sagen, eine Illusion, und die Freizeit ein Mythos). Für Hobbys bleibt nicht sonderlich viel, auch wenn ich mir von der Zeit im Zug dafür einiges abschneide. Nur kann ich da ja natürlich nicht ins Netz und Legend spielen. Zeit ist also ein nicht zu unterschätzender Faktor.
Dann ist natürlich die Lage meiner Charas ein Punkt. Lasst mich dazu das ganze mal so ausdrücken: Für mich ist das RP spielen in Legend ein wenig so, als würde man eine Geschichte schreiben. Man hat verschiedene Charaktere die darin mitwirken und auf die man nur begrenzt Einfluss hat, und man weiss nie, wie sich das ganze entwickeln wird. Jeder Charakter hat seine eigene Geschichte, an der fortlaufend geschrieben wird. So gesehen ist ein neuer Charakter was herrliches, denn er ist im Prinzip ein unbeschriebenes Blatt. Und wie kann man eine Geschichte besser beginnen als auf einem leeren Blatt? Doch was, wenn aus dem leeren Blatt ein Buch wird, oder gar ein ganzer Roman? Jemand der schreibt will immer vorallem eines: Seiner Linie treu bleiben. Widersprüche sind unerwünscht, und je länger ein Buch oder gar eine Romanreihe wird, desto schwieriger wird es, weiterzuschreiben. Und je länger ein Charakter existiert, je mehr er erlebt, desto mehr füllen sich die Seiten seiner Geschichte, desto dicker wird sein Buch.
Das extremste Beispiel hierbei ist natürlich Sceada. Er war mein erster Charakter und hat folgerichtig auch am meisten erlebt. Wie oft schon wurde ihm das Herz gebrochen, wie oft musste er schon Freunde und Vertraute betrauern? Eigentlich schon zu oft, doch jedes Mal ist er wieder aufgestanden, und hat weiter gemacht. Und irgendwann gelangte er an einen Punkt, wo genau dies langweilig wurde. Es ist wieder wie mit einem Buch: Wenn der Charakter in jedem Band beinahe gekillt wird und dann auf mysteriöse Art und Weise eine neue Kraft findet und doch noch gewinnt, würdet ihr dann den nächsten Band überhaupt noch lesen wollen? Es steht doch ohnehin schon fest, wie der ablaufen wird. Also muss Veränderung her - Und darum ist Sceada beim letzten Mal, als er nicht nur seine und Tera's Tochter Alina sondern auch Koro, die Mutter seiner Erstgeborenen Saera verloren hat nicht wieder aufgestanden. Er ist im Selbstmitleid versunken, und wäre daran um ein Haar zu Grunde gegangen - Wenn nicht seine Freunde so viel aufgewendet hätten um ihn zu retten. Ich will ehrlich sein: Ohne die JdS hätte ich Sceada sterben lassen, egal wie sehr ich an ihm hänge. Oder nein, vielleicht sogar eher weil ich so sehr an ihm hänge, und mit ihm Mitleid habe. Er hätte seine Ruhe verdient gehabt, seinen Frieden. Denn jedes Mal wenn er aufsteht kommt doch ohnehin nur wieder das Leben und verpasst ihm einen Tritt so dass er auf dem Boden landet. Wozu also sich überhaupt die Mühe machen? Doch die Jäger des Schicksals wollten ihren Kumpanen nicht aufgeben, und das rührte mich. Alleine deshalb existiert er noch. Doch ich konnte ihn auch nicht einfach völlig unberührte weiter machen lassen, weshalb ich mich dazu entschloss, ihm seine Kräfte zu nehmen - und seine Emotionen. Und genau dies bereue ich. Denn Sceada ohne Emotionen, dass ist ein Roman der mir nicht gefällt und den ich doch weiterzuschreiben gezwungen bin. Denn ich kann ihn nicht einfach so wieder normal werden lassen mit einem Fingerschnippen. Das würde dem Logiker in mir widerstreben, der überhaupt erst für mich das ganze Rollenspiel so interessant gemacht hat. Actio und Reactio - Ich kann nicht einfach letzteres wegwerfen.
Ähnlich sieht es bei Katsuo aus, der sich selbst aus Unerfahrenheit in einige unangenehme Situationen gebracht hat. So hat er seine erste Liebe dadurch, dass er sie beschützen wollte schlussendlich aus seinem Leben gejagt, und das Leben der einzigen anderen Frau für die er jemals wirklich Gefühle empfand hat er dadurch ruiniert, dass er unfähig war ihr zu helfen und ihr zu widersprechen als sie einen wahnsinnigen Plan fasste. Ja, er ist schon wahrlich ein kleiner Idiot mein Samurai. Etwas, dass er auch sehr deutlich zeigt in Bezug auf seine Gilde, auf die Sengoku Musou. Oder wie sonst will man es nennen, wenn einer sämtliche Chancen die man ihm gibt dadurch vergeigt, dass er entweder zu vorsichtig oder zu ehrgeizig ist? Zu vorsichtig zum Beispiel dann, wenn er eine starke Position einnehmen sollte um ein Vorbild zu sein, und sich dessen scheut weil er niemanden vor den Kopf stossen will. Zu ehrgeizig, wenn er einen Blödsinn begeht wie einen Wasserfall empor klettern nur weil er seinem Sensei beweisen will, dass er Fortschritte gemacht hat und dann abstürzt und sich so schwer verletzt, dass kaum noch Plays mit ihm möglich sind. Ja, Katsuo steht sich selbst sehr oft im Weg, und das macht seine Geschichte aus. Zum Glück ist diese Geschichte noch nicht so zerfahren wie jene von Sceada, doch auch hier gibt es viele Punkte, die ihn beinahe schon unspielbar gemacht haben - und für lange Zeit zumindest für mich uninteressant. Vielleicht werde ich einen Weg finden, ihn wieder interessant zu machen. Doch es hängt stark davon ab, wie die letzten offenen Handlungsfäden sich verknüpfen werden...
Zu guter Letzt ist da noch Caecilia. Sie ist so ziemlich das Gegenteil der beiden anderen, und das hat auch einen sehr einfachen Grund: Ich bin sie komplett falsch angegangen. Als ich Caecilia erstellte, da hab ich mir zuerst ihre Hintergrundgeschichte ausgedacht, und liess jene immer weiter anwachsen. So gesehen hatte sie schon einen gewaltigen Roman, bevor sie überhaupt das erste Mal gespielt wurde. Sie konnte nie das unbeschriebene Blatt sein, dass ein neuer Charakter eigentlich sein sollte. - Und vermutlich genau darum habe ich mich nie wirklich in sie hineinfühlen können. Sie war von von Anfang an zum Scheitern verurteilt.
Und wie geht's nun weiter? Das ist es doch sicher, was ihr euch alle fragt, nicht wahr? Nun, die Antwort ist recht einfach: Ich werde zu gegebener Zeit versuchen, wieder langsam mit dem Playen zu beginnen, und Sceada und Katsuo werden versuchen ihren Weg zu finden. Wie dieser aussieht, das weiss ich noch nicht. Ich weiss auch noch nicht, wie es mit Caecilia weitergeht, in der zwar viel Plannung und Herzblut, aber kaum Seele steckt. Vielleicht werde ich sie endlich sterben lassen, wer weiss. Alleine die Zeit wird es zeigen. Fürs Erste habe ich euch allen jetzt aber mal gezeigt, wie es um mich und Legend steht, und das ist alles was zählt.
Vielen Dank fürs Lesen dieser Textwand, euer Scea/Katse/Patrick~
Ich finde das ziemlich nachvollziehbar. studium brauch viel zeit, eine freundin die dann auch noch weiter weg wohnt natürlich auch, und ich denke keiner von uns hier würde lotgd vor unser real life stellen. Und wenn man einen char so lange spielt wie du sceada ist es vorraussehbar das einem früher oder später die ideen ausgehen werden. Schade ist es natürlich trotzdem. Aber wir werden dich ja auch noch im forum sehen oder?
Genau, nimm dir erst mal eine Auszeit und überdenke wie's weitergehen soll mit deinen Chars. Ich stecke mit meinen auch ein bisschen fest und da Alvi nun nicht mehr spielt (vorerst), muss ich mir was neues für Danthalian ausdenken... *seufz* Und meine Harpyie kommt auch nicht in den Spielfluss und Rena ist nicht mehr so wirklich drin. Ich hangel mich von NSC zu NSC. Aber um mich soll es ja hier gar nicht gehen.
Also wenn du wieder ins Spiel kommen wilst, wir - ich denke ich spreche für alle - helfen dir gerne dabei deinen Chars eine Zukunftsperspektive zu geben, indem wir neue Beziehungsgeflechte oder Storylines aufbauen.
Bis dahin, natürlich benötigt Studium und der Rest des RL viel Aufmerksamkeit. Ich sehe mich nächstes Wintersemester mit meinem Praktikum konfrontiert, ich muss da dann auch erst mal sehen, wie das läuft.
Ich kenn das durchaus, wenn man das Gefühl hat, sich mit seinen Charakteren irgendwie... verrannt zu haben. Ich hatte das mit Alva auch mal und dann hab sie das Gedächtnis verlieren lassen. Die Änderungen, die ich da vorgenommen hab, hab ich eigentlich nie bereut auch wenn ich ihr eine Hintergrundgeschichte hinzugefügt hab, die manchmal wenig Handlungsmöglichkeiten zulassen. Nehmen wir mal ihre Gefühlskälte zum Beispiel. Die hat einen in der Äscherne-Wächter-Geschichte genau definierten Grund, aber dafür musste ich halt akzeptieren, dass ich manchmal Probleme hatte, neue Leute kennen zu lernen. Manche sind auch verschreckt weggelaufen. So "Iiih die ist unfreundlich." xD Nun was ich eigentlich sagen wollte ist, dass ich es nicht unbedingt für falsch halte mit etwas anderem als einem leeren Blatt anzufangen. Man muss nur die Lust haben mit dem Hintergrund, den man da gestrickt hat, auch zu spielen. Wenn er zu viele Handlungen vorschreibt, kann er natürlich auch erdrückend sein. Aber ich hab das eigentlich noch nie so empfunden. Zu Sceada... ja, hm... da fällt mir auch nichts ein. Ein Charakter ohne Gefühle ist natürlich schon arg beschnitten. Auf der anderen Seite hast du ihm eigentlich so, wie er jetzt ist, nie eine Chance gegeben, denn du hast recht zügig nach der Änderung aufgehört zu spielen. Ich denke, wir haben so viele Abenteuer entworfen und mächtige Gegenstände entworfen, dass es sicher auch möglich wäre, durch irgendwas zumindest Teile Sceadas Gefühle zu "retten". Aber vllt solltest du ihn dennoch erstmal so spielen, wie er jetzt ist, denn ohne Gefühle leben, besonders wenn man viele Niederschläge erlebt hat, hat sicher auch seine Vorteile und ich fände es nicht realistisch, wenn Sceada sich jetzt schon seine Gefühle zurückwünschen würde. ^^
Wie dem auch sei, nimm dir erstmal eine Auszeit. Ich schließe mich dem so an, wie Rena das gesagt hat (auch wenn ich ja gar nicht mehr wirklich mitspiele). Und wenn dein RL ein bisschen mehr Zeit für Legend lässt, kannst du ja immer noch sehen, wie es mit den Charakteren weitergehen soll.